Orientierung in unruhigen Zeiten

Viele Wochen sind vergangen, in denen Menschen, insbesondere Familien mit ihren Kindern und Lehrer*innen, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen vor enorme Herausforderungen gestellt wurden. Sorgen, Rückzug, Umstellungen auf Homeoffice und Schule Zuhause innerhalb kürzester Zeit. Viele waren gezwungen, ihr Leben vollkommen anders zu gestalten, nicht wissend, für wie lange, nicht wissend, was die Zukunft so bringt. Selbst jetzt, zu Beginn der Sommerferien in den ersten Bundesländern, ist das Leben nicht zu einem uns über Jahrzehnte hinweg vertrauten Alltag zurückgekehrt. Wir können auch nicht mit Sicherheit sagen, was die Zukunft noch an Herausforderungen bringen wird.

Trotz allem, trotz der körperlichen Distanz – oder gerade deshalb – ist innere Nähe wichtig. Wir wissen, dass wir alle sehr gefordert sind, vermutlich mehr am Organisieren als je zuvor: Welche Regeln sind aktuell, wie sehen die Stundenpläne heute und morgen aus, wie bewältigen wir die Organisation von ein paar Stunden Schule und Arbeitszeit? Wie organisieren wir als Eltern die Sommerferien, wenn wir bereits allen Urlaub aufgebraucht haben? Fragen, die immer wieder neu gestellt werden.

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und doch fühlt es sich nicht wirklich so an: Keine gemeinsamen Abschlussfeiern, Schulkonzerte, oder -feste. Alle gehen auseinander, ohne so richtig zusammen gewesen zu sein.

Wir möchten Sie bestärken, insbesondere jetzt, in der Familie, Ihrer Schule, Ihrer Einrichtung, trotz allem kurz Zeit zu nehmen und mit den Kindern vielleicht als Abschluss vor den Ferien zu hinterfragen: Was bedeutet – gerade jetzt – Freundschaft oder Hilfsbereitschaft? Was bedeutet – gerade jetzt – Vertrauen oder was bedeutet Mut? Schon allein der Austausch über eine dieser Fragen wird etwas in Bewegung setzen. Eine innere, gemeinsame Orientierung kann helfen, unser Zusammenleben, unseren Zusammenhalt zu stärken, damit wir diese Zeit so gut als möglich bewältigen. Es geht nur MITEINANDER.